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Offener Brief an Bürgermeister Tolkemitt

Werter Herr Bürgermeister Tolkemitt,

im Wahlkampf sprachen Sie viel von Werten: von Ehrbarkeit und dem Glauben an unsere Demokratie schreiben Sie noch heute groß auf Ihrer Netzseite.

Daran müssen Sie sich messen lassen. Ich hielt es lange nicht für notwendig, mich öffentlich zu äußern, doch Sie haben die Grenzen des guten Geschmacks überschritten: Als Sie uns zu Corona-Hochzeiten allein auf die Tribüne des Kurhauses verbannten, haben wir geschwiegen. Regelmäßige Sticheleien am laufenden Band ertrugen wir ebenfalls ohne größeres Aufheben.

Aber als wir feststellten, dass Sie als Versammlungsleiter im Rat unsere Stimmen häufiger „übersehen hatten“ war uns klar: Es muss etwas geschehen.

Wollten Sie, Bürgermeister Tolkemitt, uns als Frauen etwa das Stimmrecht nehmen? Oder passten unsere konträren Stimmen nicht in das runde Bild der Abstimmungen?

Bei der Bürgerversammlung kam es dann zu einer erneuten öffentlichen Demütigung, besonders meiner Person: Sie begrüßten alle anwesenden Kollegen aus dem Rat freundlich – mich, die Frau von der AfD- Fraktion, ignorierten Sie. Auf meinen Einwand hin warfen verspottende Worte hinterher. Mehrere Bürger sprachen mich darauf auf Ihr Fehlverhalten an.
Gemessen an Ihren eigenen Maßstäben steht Ihnen Ihr Verhalten in den letzten Monaten leider gar nicht gut zu Gesicht.

Ich erwarte darum Ihre öffentliche Entschuldigung für die genannten Vorkommnisse. Es darf nicht sein, dass bei unseren Bürgern der Eindruck entsteht, unser Bürgermeister wäre frauen- oder demokratieverachtend.

Ich erwarte künftig Gleichbehandlung von Ihnen: Als Frau und Kollegin im Rat der Stadt Bad Salzuflen. Besonders als Bürgermeister sollten Sie sich allen Parteien gegenüber neutral verhalten.

Ihre Sabine Reinknecht